Die Arbeits- und Herangehensweisen junger Figurentheaterkollektive unterscheidet sich heute zunehmend von denen etablierter Einzelspieler:innen und familiär organisierter Figurentheater-Ensembles.
Die pandemiebedingte Isolation scheint die Differenz verstärkt zu haben.
Im Lab2 - Die GENERATIONEN setzten wir uns damit auseinander, wie die Zusammenarbeit zwischen den Künstler:innen unterschiedlicher Generationen gelingen kann. Und zwar für beide Seiten erfolgreich und inspirierend.
Wir organisierten einen künstlerischen Generationenclash.
Nachwuchsfigurenspieler:innen trafen auf „alte Hasen und Zibben“ des Figurentheaters und arbeiteten in Osnabrück eine Woche am Stück konzentriert gemeinsam szenisch und inhaltlich zur Fragen nach den Generationenunterschieden, Gemeinsamkeiten und den Möglichkeiten des Austausch und der Zusammenarbeit.
Die Laborgruppe diskutierte die verschiedenen Aspekte
generationsübergreifender Zusammenarbeit ...
Um die theoretischen Betrachtungen aus der Kennenlernphase auf die Probe zu stellen, stellten die Laborleiter:innen den Laborant:innen einen herausfordernden Text (1. Mose 22 - Abrahams Versuchung) zur Verfügung, mit der Bitte, sich mit diesem auseinanderzusetzen und - aufgeteilt in zwei altersgemischte Gruppen - je eine künstlerische Umsetzungsmöglichkeit zu finden.
Den Gruppen wurde dazu "schwieriges" Material zur Verfügung gestellt:
Papier- und Schaumstoffreste.
Weil alle Laborant:innen zuvor weder mit biblischen Texten, noch mit den angebotenen Materialien gearbeitet hatten, galten die Ausgangsvoraussetzungen als "gerecht".
Innerhalb von knapp zwei Tagen entstanden so zwei kleine Figuren- bzw. Objekttheater-Produktionen. Das Staunen war groß, angesichts der Qualität des Entstandenen.
Das offene Arbeitsklima im Labor und die Neugierde der Beteiligten führten schnell in einen konstruktiven Arbeitsprozess.
Die Laborant:innen, waren sich einig, dass die Herausforderungen in der Zusammenarbeit weniger mit dem Alter, als mit der bisherigen Arbeitsweise und der künstlerischen Position der Kolleg:innen zu zusammenhingen.
Die Laborant:innen denken über Formate nach, in deren Rahmen das Team Fragen wie die folgenden weiter bearbeiten kann:
Gleich und gleich gesellt sich gern. Menschen, die sich ähnlich sind, die mögen sich mehr. Während durchaus positive Effekte in homogenen Teams entstehen können, sind heterogene Teams in der Regel erfolgreicher. Zahlreiche wirtschaftliche und psychologische Studien, aber auch unsere eigenen Erfahrungen in Projekten mit transdisziplinären und altersgemischten Teams weisen darauf hin.
Wenn unterschiedliche Generationen im Projekt zusammenkommen, dann birgt das ein großes Potenzial. Gelingt die Zusammenarbeit, ist der Input an Information, Wissen und Erfahrung größer als in (alters-)homogenen Gruppen - insbesondere, wenn es um Weiterentwicklung und neuartige Problemlösungen geht.
Generationengemischte Teams sind allerdings kein Selbstläufer. Unterschiedliche Denk- und Arbeitsweisen sowie Vorurteile und ungünstiges Kommunikationsverhalten sind eine Herausforderung.
Stimmen die Rahmenbedingungen – geeignete Moderation, die ein positives Selbstbild des gemischten Teams fördert und geht es um eine komplexe Aufgabenstellung, bei der sowohl aktuelles fachliches Wissen als auch Berufs- und Lebenserfahrung gefragt sind, überraschen die Ergebnisse.
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